Klosterkirchenruine der Franziskaner
Foto: Benjamin Gutzler
Tagung der Historischen Kommission zu Berlin
am 8. Oktober 2021
Kurzbericht
Die Historische Kommission zu Berlin veranstaltete am 8.Oktober 2021 eine wissenschaftliche Tagung zum Thema
„Ehemals ein ansehnlicher Ort. Der Berliner Molkenmarkt in seiner historischen Bedeutung.“
Stadtplaner, Architekten, Stadthistoriker und Archäologen haben in verschiedenen wissenschaftlichen Vorträgen für eine geschichtsbewusste Gestaltung und Wiederentstehung des ältesten Viertels der Stadt plädiert. Als Zuhörer finden sich im Publikum interessierte Ehrenamtliche, die sich in historischen Vereinen für die alte Berliner Stadtmitte engagieren. Auch Vertreter des Senats für Stadtentwicklung sind anwesend, die politischen Repräsentanten des Bezirks Mitte sind bedauerlicherweise nicht erschienen.
Professor Dr. Markus Tubbesing, ein Kenner der historischen Mitte Berlins und Unterstützer des Projekts Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster, erläutert in seinem Tagungsbeitrag an Beispielen deutscher Städte wie Frankfurt, Münster oder Lübeck ausführlich und detailliert die Neugestaltung bzw. Wiederherstellung alter Stadtstrukturen. Diese soll sich nicht ausschließlich als reine Rekonstruktion verstehen, soll sich aber räumlich an den mittelalterlichen Grundrissen orientieren.
Semesterarbeiten der FH Potsdam zeigen bei den Entwürfen für das Areal des Grauen Klosters, insbesondere aber für die Schule, eine bemerkenswert unideologische und offene Herangehensweise der heutigen Generation, so die beiden Professoren Markus Tubbesing und Dieter Eckert, ebenfalls FH Potsdam. Die Studenten haben bei ihren Entwürfen in Materialität und Formensprache sehr unbefangen an den historischen Ort und dessen Gestaltung angeknüpft.
Ein Entwurf ist dabei besonders hervorzuheben, der sehr positiv aufgenommen worden ist. Prof. Dr. Matthias Wemhoff (Landesarchäologe) hat diesen Entwurf an anderer Stelle als ein Beispiel für eine sehr gute Vereinbarkeit von traditionellem und zukunftsweisendem Bauen bewertet. Der Förderverein hat diesen Entwurf in einer Broschüre vervielfältigt.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass das Projekt des Fördervereins, an dieser Stelle wieder eine Schule entstehen zu lassen, von vielen Beteiligten der Tagung als sehr positiv eingeschätzt wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die Politik in diese Richtung bewegt.
Brigitte Thies-Böttcher,
Berlin, im Oktober 2021
Ein Tagungsbericht als Video ist online abrufbar: